Der Rundturm

Ein «romantisches» Objekt:

In der südöstlichsten Ecke findet man – von weitem nicht zu sehen – die Fragmente eines kleinen Rundturmes. Niemand hat eine Ahnung, wozu er gedient hat: Die Dimensionen sind zu klein um als ernsthaftes Verteidigungsobjekt gelten zu können. Vielleicht waren damals Öffnungen so angebracht, dass man die Aussenmauern Süd und Ost geschützt in Augenschein nehmen konnte.
Ein Turm kommt selten allein. Der Mensch liebt die Symmetrie. Darum hat man sich flugs in der nordöstlichen Ecke einen gleichen Turm dazu gedacht, obwohl noch nie irgendwelche Spuren davon gefunden wurden.

Ein paar Meter westlich vorgelagert sind 10 bis 20 cm unter der Erde ‚Bollensteine‘ grossflächig als Pflästerung verlegt. Die stammen ganz sicher nicht aus der ersten Bauzeit. Viel eher gehören auch sie zu den ‚romantischen‘ Veränderungen im Laufe des 19. Jahrhunderts.

 

Im Mai 2012 wurden letztmals Grabungen durchgeführt. Dabei hat man östlich des Bergfrieds ein Fundament eines weiteren Raumes entdeckt. Weil die Mauerbruchstücke einiges unter der Erdoberfläche liegen, hat man nach getaner Arbeit die Grube wieder eingedeckt. Sie haben die Chance, einen Blick auf die Grabung zu werfen. Über den Mauern hat man mit anderem Material aufgefüllt. Es werden dort andere Pflanzen wachsen, so dass die Mauern auch später noch auszumachen sind.